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Heidelbeeranbau in der Steiermark

Bio-Heidelbeerfeld in Blüte ©Freiding Claudia, LK Steiermark

Von Nordamerika in die Steiermark

Die Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum) gehört wie die heimische, wilde Heidelbeere zu den Heidekrautgewächsen. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wird aber schon seit mehr als 100 Jahren in Europa züchterisch bearbeitet.

Die Kulturheidelbeere hat im Vergleich zur Waldheidelbeere deutlich größere, flachrunde Beeren, sind hellblau bis leuchtendblau gefärbt und haben ein helles Fruchtfleisch. Der Geschmack ist überwiegend harmonisch süß, mit leichter Säure und einem zarten Aroma.

Die Kulturheidelbeere bildet Sträucher von bis zu 2,5 Metern Höhe. Als ursprüngliche Moorpflanzen benötigt die Kultur einen humusreichen, ausreichend feuchten Boden mit saurem pH-Wert (4,5). Kulturheidelbeeren sind nicht frostanfällig und sehr widerstandsfähig.

Ein sonniger Standort in einer windgeschützten Lage ist wichtig damit die Früchte gut ausreifen können. Die Früchte reifen, über alle Sorten hinweg, von Anfang Juli bis in den September und müssen aufgrund der folgeartigen Reife laufend beerntet werden.

Die steirische Heidelbeere ist zunehmend beliebt

Kulturheidelbeeren werden in der Steiermark seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angebaut. In der Weststeiermark entstanden damals die ersten Erwerbsanlagen, wo die Kulturheidelbeere auch heute noch eine große Bedeutung hat.

Mittlerweile werden die süßen Beeren von etwa 40 Betrieben auf rund 130 Hektar Kulturfläche so gut wie in der gesamten Steiermark kultiviert. Der Bioanteil ist überdurchschnittlich hoch und liegt bei rund einem Drittel.
 
Heidelbeeranlage mit Hagelnetz ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark
Reife Kulturheidelbeeren ©Wiesenhofer Manfred, LK Steiermark

Kulturheidelbeeren sind ein regionales Superfood

Heidelbeeren enthalten viele Vitamine und hohe Gehalte an Mineralstoffen, wie Eisen, Calcium und Kalium. Die enthaltenen Ballaststoffe haben einen verdauungsfördernden Effekt. Durch den verhältnismäßig geringen Kaloriengehalt und den köstlichen Geschmack eignen sich die Früchte ideal als gesunde Nascherei.

Zudem enthalten Heidelbeeren auch Gerbstoffe, die bei der Einnahme von getrockneten Früchten bei Durchfallerkrankungen helfen. Die enthaltenen Anthocyane, welche den Beeren ihre Farbe geben, bieten durch ihre antioxidative Wirkung einen Schutz für die Körperzellen und haben eine immunstärkende Wirkung.

Am liebsten wird die Heidelbeere frisch genascht.

Heidelbeeren werden im steirischen Erwerbsobstbau hauptsächlich für den Frischverzehr produziert. Regionale Heidelbeeren können ab Hof, auf Bauernmärkten oder über den Einzelhandel bezogen werden, inzwischen gibt es auch vereinzelt die Möglichkeit zum Selberpflücken. Auch bei den zahlreichen Selbstbedienungs-Boxen ist frische Ware verfügbar.

Zudem werden während der Saison Gastronomie und Konditoreien mit den feinen Früchten beliefert, wo sie zu Desserts und Mehlspeisen verarbeitet werden. In der bäuerlichen Obstverarbeitung spielt die Heidelbeere nur eine untergeordnete Rolle.

Die heimische Heidelbeersaison dauert von Mitte Juli bis in den Spätherbst. In dieser Zeit sollte man der regionalen Ware den Vorzug geben. Beim Einkaufen im Supermarkt sollte man genau auf die Herkunftsangabe achten.

Frische Heidelbeeren lassen sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen aufbewahren. Sie schmecken besonders gut mit Joghurt oder Topfen, in Mehlspeisen oder einfach so genascht. Um Heidelbeeren haltbar zu machen, können sie zu Fruchtaufstrichen eingekocht oder tiefgefroren werden. 

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Selbstbedienungs-Automat ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Zahlen & Fakten

  • Heidelbeeranbau in der Steiermark
    • 40 Betrieben bauen auf rund 130 ha Heidelbeeren an, das entspricht rund 60 Prozent der österreichischen Anbaufläche
    • Im Jahr 2021 wurden in der Steiermark 1.548 Tonnen Kulturheidelbeeren geerntet das ist fast drei Viertel der österreichischen Gesamternte
    • Quelle: Statistik Austria
  • Die Kulturheidelbeere kommt ursprünglich aus Nordamerika
  • Regionales Superfood voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien
  • Gute CO2-Bilanz
  • Der Bio-Anteil liegt bei in etwa einem Drittel
  • Regionale Heidelbeeren sind von Mitte Juli bis in den Spätherbst erhältlich
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