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Walnussanbau in der Steiermark

Walnussanlage vor dem Austrieb ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Der Walnussbaum braucht viel Platz und einen guten Standort.

Der Nussbaum oder Echte Walnuss (Juglans regia) gehört zu der Familie der Walnussgewächse und hat ihren Ursprung im Mittelmeerraum. Die Walnuss ist ein sommergrüner Baum der bis zu 30 Meter hoch und bis zu 160 Jahre alt werden kann. Die Blätter sind unpaarig gefiedert und bestehen aus 7 – 9 Einzelblättern.

Die Walnuss hat männliche und weibliche Blüten und die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Ein Nussbaum braucht viel Platz und Abstand zu anderen Pflanzen und bevorzugt einen warmen, sonnigen Standort im Weinbauklima.

Für den Walnussanbau sollte ein tiefgründiger, gut durchlüfteter und nährstoffreicher Boden zur Verfügung stehen. Unter Walnussbäumen wächst durch die herabfallenden Blätter und Fruchthüllen nur sehr wenig, da der durch den Abbau freiwerdende Stoff Juglon eine wachstumshemmende Wirkung auf viele Pflanzen hat. Der Anbau erfolgt hauptsächlich wegen des Fruchtertrags, wobei auch das Holz des Nussbaums gerne verwendet wird.

Der Walnussanbau in der Steiermark erfolgt sehr extensiv. Will man aber gute Erträge erzielen, ist ein gewisses Ausmaß an Bewirtschaftung inklusive Düngergaben erforderlich. Von der Pflanzung bis zur ersten größeren Ernte können gut zehn Jahre vergehen, bis zum Vollertrag kann es sogar noch länger dauern.
 

Bei professioneller Bewirtschaftung können gute Erträge erzielt werden.

Der Anbau von Schalenobst in der Steiermark kann den Inlandsbedarf nicht decken. Rund 90 Prozent der verzehrten Walnüsse werden nach wie vor importiert. Die Ernte in der Steiermark 2020 waren rund 40 Tonnen auf insgesamt 99 ha. Der Großteil der Walnüsse wird unter kontrolliert biologischem Anbau erwirtschaftet. Je nach Sorte können bei guter Bewirtschaftung bis zu vier Tonnen Nüsse pro Hektar geerntet werden.

Die Steiermark bietet grundsätzlich gute klimatische Voraussetzungen für den Walnuss-Anbau. Es dürfen jedoch nur Lagen mit geringem Spätfrostrisiko ausgewählt werden.

Die am häufigsten angebaute Sorte in der Steiermark ist ‚Geisenheim 120‘. Ertragreiche Sorten wie ‚Franquette‘ oder ‚Fernor‘, die beide in Frankreich gezüchtet wurden, sind bei Neupflanzungen aktuell sehr gefragt.
Walnüsse 'Geisenheim 120' ©Waltl Karl, LK Steiermark
Walnüsse ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Walnüsse sind ideales Studentenfutter

Walnüsse gelten als regionales Superfood, sie stecken voller wertvoller Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe! Sie sind voll mit Antioxidantien, die eine Wirkung gegen freie Radikale im Körper haben und somit gegen Krankheiten schützen helfen. Walnüsse gelten als wahres Studentenfutter, indem sie eine positive Auswirkung auf die Konzentration haben.
     
Walnüsse sollen bei regelmäßigem Konsum die Gedächtnisleistung und das Lernvermögen verbessern. Außerdem sind Walnüsse reich an Omega-3-Fettsäuren, welche für den menschlichen Körper essentiell sind und für die Aufrechterhaltung wichtiger Zellfunktionen verantwortlich sind.
 
 

Walnüsse in verschiedenster Weise verwendbar

Die angebauten Nüsse werden von den Betrieben entweder direkt vermarktet oder an den Großhandel verkauft. Walnüsse werden an Bäckereien, Lebensmittelhändler oder die Gastronomie vertrieben. In verarbeiteter Form kommen Walnüsse in Süß- und Backwaren vor, werden zu Ölen gepresst oder zu Nussmusen verarbeitet, aber auch in Pestos oder anderen pikanten Produkten sind sie bestens geeignet.
 
Walnuss-Kräuterlikör ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Regionale Walnüsse am besten direkt bei den Betrieben beziehen.

Im Lebensmittelhandel wird man nur schwer heimischen Walnüsse zu kaufen bekommen. Regionale Ware sind in Ertragsjahren am ehesten direkt bei den steirischen Bäuerinnen und Bauern verfügbar. Diese verkaufen Nüsse auf Bauernmärkten, ab Hof oder zum Teil auch in Onlineshops.

Walnüsse sind in der Schale, trocken und lichtgeschützt, bis zu 9 Monate haltbar, geschält aber nur begrenzt. Am besten ist es, Walnüsse in der Schale zu kaufen und bei Bedarf zu knacken. Geschälte Walnüsse können tiefgefroren gut konserviert werden.

Die dunkle Schale, die regionale Nüsse oft aufweisen, sind im Vergleich zur hellen Schale der im Handel angebotenen Walnüsse keine Qualitätseinbuße. Die helle Schale kommt meist daher, dass die Früchte vielfach im unreifen Zustand geerntet werden und im Anschluss die noch grüne Schale maschinell heruntergeschrubbt wird.
 
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Zahlen & Fakten

  • In Ertragsanlagen werden die Bäume im Abstand von 10 x 10 m gepflanzt
  • Die steirische Ernte 2020 betrug 40 Tonnen auf 99 ha Walnussfläche
    • Quelle: Statistik Austria
  • Bis eine Anlage in Ertrag geht können bis zu zehn Jahre vergehen, deshalb sind die Erntemengen bisher auch sehr gering. Viele Anlagen sind noch zu jung um ordentliche Erträge zu liefern.
  • Walnüsse sind empfindlich gegenüber späten Frösten.
  • Die häufigste Sorte in der Steiermark ist 'Geisenheim 120'.
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