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Tierische Schädlinge bei Kernobst

Typisches Schadbild nach einem Sägewespenbefall ©Kleinschuster Anna, LK Steiermark

Apfelsägewespe

Die Apfelsägewespe ist ein wichtiger tierischer Schaderreger im Apfelanbau. Die Sägewespe befällt die Blüte und legt ihre Eier hinein. Die daraus schlüpfenden Larven schädigen den Fruchtknoten oder später die heranwachsende Frucht. Die Überwachung erfolgt mit weißen Leimtafeln und durch direkte Kontrolle der Einstichstellen.

Die gezielte Bekämpfung erfolgt nur bei Bedarf mit tiefenwirksamen Mitteln. Im biologischen Bereich wird auf Quassia gesetzt, ein Pflanzenextrakt, das aber leider sehr teuer ist.
 

Apfelwickler - befällt auch Birne

Der Apfelwickler, ein in etwa zwei Zentimeter großer Schmetterling, ist der bedeutendste tierische Schaderreger im steirischen Erwerbsobstbau. Die Apfelwicklerweibchen legen den ganzen Sommer hindurch Eier ab. Die daraus schlüpfenden Raupen bohren sich in Äpfel und Birnen ein und fressen Fruchtfleisch und Kerne an.
          
In der Steiermark wird sowohl in der konventionellen als auch in der biologischen Landwirtschaft auf den meisten Apfel- und Birnenflächen die Verwirrmethode eingesetzt. Dabei wird kontinuierlich ein künstlich erzeugter Apfelwickler-Sexuallockstoff freigesetzt. In dieser Pheromonwolke finden sich Weibchen und Männchen nicht mehr zur Begattung. Zusätzlich wird bei Bedarf auch auf biologische und chemische Maßnahmen gesetzt.
 
Apfelwicklerlarve ©Muster Herbert, LK Steiermark
Gemeiner Birnblattsauger, adulte Tiere und Eier ©Muster Herbert, LK Steiermark

Gemeiner Birnblattsauger

Neben dem Apfelwickler ist der Gemeine Birnblattsauger der gefährlichste Schädling bei Birne. Der gemeine Birnblattsauger ist ein rund drei mm großes saugendes Insekt, das aufgrund seiner hohen Vermehrungsrate innerhalb kürzester Zeit in Massen auftreten kann und massiv die Blätter schädigt.

Bei der Regulation vom Birnblattsauger setzten die steirischen Obstbäuerinnen und Obstbauern ganz auf die Ansiedelung und Förderung von Nützlingen, wie Marienkäfer, Blumenwanzen und Ohrwürmer. Durch das Vermeiden aggressiver Insektizide kann man meist auf gezielte Bekämpfungsmaßnahmen verzichten.
 

Spinnmilben

Spinnmilben sind sehr bedeutend im Apfelanbau. Sie können sich sehr rasch in Massen vermehren und haben daher ein enormes Schadpotenzial. Ihre Entwicklung kann durch Nützlinge, wie zum Beispiel der Raubmilbe, gut reguliert werden
          
In über 90 Prozent der steirischen Apfelanlagen findet man Raubmilben. Durch eine sehr bewusste Schonung und Förderung von diesem Nützling war in der Steiermark in den letzten Jahren nur mehr sehr selten eine gezielte Spinnmilben-Bekämpfung erforderlich.

Die zwei bei bedeutenden Arten von Spinnmilben beim Apfel sind die ‚Rote Spinne‘ (Obstbaumspinnmilbe) und die ‚Gemeine Spinnmilbe‘.

 
Gemeine Spinnmilbe ©Brugner Anna, LK Steiermark
Wühlmaus ©Brugner Anna, LK Steiermark

Wühlmaus

Besonders in Apfelanlagen sind Wühlmäuse sehr gefürchtet. Durch das Abnagen der Wurzeln entstehen erhebliche Schäden, häufig vertrocknen diese Bäume. Wühlmäuse leben in unterirdischen Gängen und sind in der Steiermark flächendeckend verbreitet.
          
Die Bekämpfung von Wühlmäusen ist in steirischen Apfelanlagen zwingend erforderlich. Steirische Obstbäuerinnen und Obstbauern setzen dabei auf eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Ein bis zwei Mal jährlich werden von vielen Betrieben Fraßköder direkt in die Gänge abgelegt. Zusätzlich ist das Aufstellen von Fallen, das sehr viel Erfahrung benötigt, unverzichtbar.

Viele Landwirte setzen auch auf die Unterstützung durch speziell abgerichtete Hunde, bzw. sind auch Greifvögel gerne in den Anlagen gesehen. Dafür werden Greifvogelsitzstangen montiert

 
Hier gelangen Sie zu den anderen Unterpunkten des Kapitels "Pflanzen- und Kulturschutz bei Kernobst"